Scham und Sexualtherapie

Scham und Sexualtherapie

Sexualtherapie ist für viele Menschen schambesetzt, weil das Thema Sexualität in vielen Kulturen und Gesellschaften mit Tabus, persönlichen Ängsten und gesellschaftlichen Erwartungen behaftet ist.

Hier sind die Hauptgründe, warum Menschen oft Scham empfinden, wenn es um Sexualtherapie geht:

1. Tabuisierung von Sexualität

  • In vielen Gesellschaften wird Sexualität als etwas Privates betrachtet, über das man nicht offen spricht. Diese Tabuisierung kann dazu führen, dass Menschen sich schämen, wenn sie über sexuelle Probleme reden müssen. Sexualität ist oft mit Moralvorstellungen oder kulturellen Normen verbunden, die eine offene Diskussion erschweren.

2. Angst vor Verurteilung

  • Menschen fürchten, dass sie für ihre sexuellen Probleme oder Vorlieben von anderen verurteilt werden. Sie haben Angst, dass sie als „unnormal“ oder „defizitär“ wahrgenommen werden, wenn sie sexuelle Schwierigkeiten zugeben.
  • Diese Angst vor Verurteilung betrifft sowohl die Beziehung zum Therapeuten als auch die Befürchtung, dass Freunde oder Familie negativ über sie denken könnten, wenn sie erfahren, dass sie eine Sexualtherapie aufsuchen.

3. Scham über persönliche Intimität

  • Sexualität ist ein sehr intimes Thema, das mit viel persönlicher Verwundbarkeit verbunden ist. Viele Menschen empfinden Scham, wenn sie intime Details über ihre sexuellen Wünsche, Fantasien oder Probleme offenlegen müssen.
  • Das Teilen von intimen Schwierigkeiten kann dazu führen, dass Menschen sich unzulänglich oder bloßgestellt fühlen.

4. Gesellschaftliche Erwartungen und Druck

  • In vielen Kulturen gibt es ein idealisiertes Bild von Sexualität, das besagt, dass eine erfüllte sexuelle Beziehung ein Zeichen für eine gesunde Partnerschaft ist. Wenn Menschen diesen Erwartungen nicht gerecht werden, empfinden sie oft Scham und das Gefühl, versagt zu haben.
  • Männer und Frauen sind oft mit unterschiedlichen, aber ebenso belastenden Erwartungen konfrontiert: Männer könnten sich unter Druck gesetzt fühlen, immer sexuell leistungsfähig zu sein, während Frauen möglicherweise das Gefühl haben, eine bestimmte Art von Sexualität erfüllen zu müssen.

5. Mangelndes Wissen über Sexualität

  • Viele Menschen haben ein begrenztes oder fehlerhaftes Verständnis von Sexualität, was dazu führen kann, dass sie sich für ihre eigenen sexuellen Bedürfnisse oder Probleme schämen. Diese Wissenslücken sind oft das Ergebnis unzureichender Sexualaufklärung oder sozialer Normen, die offene Gespräche über Sexualität vermeiden.

6. Religiöse und moralische Überzeugungen

  • In manchen religiösen oder moralischen Traditionen wird Sexualität als etwas „Heiliges“ oder „Reines“ angesehen, das nur unter bestimmten Bedingungen (z. B. innerhalb der Ehe) akzeptabel ist. Diese Überzeugungen können dazu führen, dass Menschen sich für ihre sexuellen Wünsche schämen, besonders wenn diese außerhalb dieser moralischen Normen liegen.
  • Schuldgefühle, die durch religiöse Lehren oder moralische Vorstellungen ausgelöst werden, können die Scham in Bezug auf sexuelle Probleme noch verstärken.

7. Angst vor dem „Offenlegen von Schwächen“

  • Sexualität wird oft als ein Bereich betrachtet, in dem „alles von selbst funktionieren“ sollte. Das Eingestehen, dass es Probleme gibt, kann für viele Menschen das Gefühl erzeugen, schwach oder unzulänglich zu sein.
  • Diese Angst, als „schwach“ wahrgenommen zu werden, kann insbesondere bei Menschen stark sein, die gewohnt sind, in anderen Bereichen ihres Lebens Kontrolle und Erfolg zu haben.

8. Schwierigkeiten in der Kommunikation mit dem Partner

  • Viele Paare haben Schwierigkeiten, offen über sexuelle Probleme zu sprechen, da dies oft Konflikte oder Verletzungen auslösen kann. Die Scham kann verstärkt werden durch die Angst, den Partner zu enttäuschen oder abgewiesen zu werden, wenn man seine sexuellen Bedürfnisse oder Probleme äußert.

9. Fehlende Vorbilder

  • Es gibt nur wenige Vorbilder oder öffentliche Diskussionen über den Wert und die Notwendigkeit von Sexualtherapie, was das Gefühl verstärkt, dass es etwas „Abnormales“ oder „Beschämendes“ ist, sie in Anspruch zu nehmen.

Scham und Unsicherheit in Bezug auf Sexualtherapie sind oft tief verwurzelt, aber sie lassen sich überwinden. Sexualtherapie bietet einen geschützten Raum, in dem Menschen offen über ihre Sexualität sprechen können, ohne verurteilt zu werden. Ein offenes und unterstützendes Umfeld kann dabei helfen, die Scham zu verringern und sexuelle Herausforderungen anzugehen.

So helfe ich Ihnen, sich auch mit schwierigen Themen in der Therapie sicher zu fühlen:

- Hier finden Sie einen sicheren und urteilsfreien Raum, in dem Sie ihre Befürchtungen in Bezug auf schwierige oder peinliche Themen benennen können.

- Validierung: Schamgefühle werden validiert und normalisiert. So können Sie erfahren, dass Sie mit Ihrer Erfahrung und Gefühlen nicht allein sind.

- Ich ermutige Sie, offen über Ihre Ängste und Unsicherheiten zu sprechen, ohne dass Sie Angst vor Verurteilung haben müssten. Es gibt kein Thema welches Sie zurückhalten müssen.

 

Die Bearbeitung schambesetzter Themen ist für Paare meist ein wichtiger Schritt sein, um tiefere Intimität und gegenseitiges Verständnis zu erreichen.

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